Erneut ein großer Erfolg: Antifouling Konferenz auf Norderney inkl. Biofouling-Exkursion


Mitte September kamen rund 50 Experten nach Norderney, um an der diesjährigen Neuauflage der Antifouling Konferenz inkl. Biofouling-Exkursion teilzunehmen. Die Fachvorträge stießen bei den Teilnehmern aus Industrie und Forschung sowie von Verbänden und Behörden auf reges Interesse.

So stellte Bernd Daehne von Dr. Brill + Partner Institut für Antifouling und Biokorrosion in seinem einführenden Vortrag die aktuelle Problematik heraus, dass ein verbesserter Klimaschutz durch giftige Anstriche und Reinigung zu einem schlechteren Meeresschutz führt. Mit genau dieser aktuell weltweiten Entwicklung befassten sich die Experten auf Norderney. Biozide allein reichen nicht mehr aus, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 für die Schifffahrt zu erreichen. Daher wird zunehmend auf den Unterwasseranstrichen gereinigt und somit mehr Biozide und Mikroplastik in die Meere eingetragen.

Es gab aber auch viele hoffnungsvolle Lösungen: Dr. Gunnar Kleist und Heike Schimmelpfennig von Dr. Brill Regulatory Services erläuterten, dass vier der derzeit zehn zugelassenen Antifoulingbiozide demnächst nicht mehr erlaubt sein werden, weil keine Verlängerung beantragt wurde. Drei Hersteller präsentierten ungiftige Hartbeschichtungen, die gereinigt werden müssen und dürfen, sofern eine Genehmigung durch die lokalen Behörden vorliegt. Hieran scheitert es zurzeit noch häufig sowohl im Sportboot- als auch im Sektor der Berufsschifffahrt. Das BSH und das Umweltbundesamt UBA als Bundesbehörden, der Umweltsenat Bremen als Landesbehörde müssen und wollen hier Rahmenbedingungen schaffen für die lokalen Behörden vor Ort. An Reinigungssystemen wird parallel ebenfalls geforscht. Vorgestellt wurden ein mobiler Reinigungsroboter für Handelsschiffe während der Fahrt und eine Waschstraße für Sportboote aus der Schweiz.

Dr. Brill + Partner Institut für Antifouling und Biokorrosion leistet dabei wertvolle Forschungsarbeit. Soyla Kraus und Elena Perabo von Hydrotox stellten das Projekt BioSHIP vor, in dem mit den Partnern Fraunhofer IFAM, Momentive Performance Materials und Hydrotox neue Beschichtungen entwickelt werden, die mehr bioabbaubare Substanzen enthalten und dadurch weniger Biozide und Mikroplastik freisetzen. Der Technische Leiter Lukas Kuhn präsentierte eine neue Labormethode, mit der der Abrieb der Beschichtungen durch Unterwasserreinigung präziser vorhergesagt werden kann. Dies ist eine wichtige Größe auch für die Standzeit der Beschichtungen und damit für die notwendigen Werftintervalle.

Organisiert wurde die Fachkonferenz wieder gemeinsam von Dr. Brill + Partner Institut für Antifouling und Biokorrosion mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN), der Initiative GreenShipping Niedersachsen sowie dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Bei der diesjährigen zweiten Auflage der Konferenz wurden zusätzlich der Deutsche Seglerverband DSV und der Deutsche Motoryachtverband DMYV mit "ins Boot" genommen.

Tagungsort war passenderweise die FRISIA X, eine Fähre der AG Reederei Norden-Frisia, die erstmals schon vor der Jahrtausendwende an Versuchen zu umweltfreundlichen Schiffsanstrichen teilgenommen hat. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und viel Zeit zum Networking machten die Veranstaltung zusätzlich attraktiv.

Organisatoren wie Teilnehmende lobten die gelungene Veranstaltung, die 2026 wiederholt werden soll. Damit Sie informiert bleiben, melden Sie sich am besten zu unserem DR. BRILL INSTITUTES-Newsletter an, denn die Teilnehmerzahl ist stets limitiert und die Tagung war zügig ausgebucht.

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