3. Januar 2019

Prüfmethode für die vergleichende Bewertung von Instrumentenreinigern zur manuellen Aufbereitung von chirurgischen Instrumenten auf der Basis von Fibrin

Autoren

M Wehrl, U Rosenberg, FHH Brill, H Gabriel, A Kampe, W Michels, K Roth, L Schnieder, P Frey, J Köhnlein, O Riebe, A Hartung, R Bloß, G Kirmse, MT Linner, D Martini, M Tschoerner, U Weber, S Krüger, H Martiny, J Gebel

Bibliographie

Zentralsterilisation | Volume 26 | 06/2018 | S. 366 - S. 381

Abstract
Gegenwärtig existieren weder in Deutschland noch international allgemein akzeptierte Methoden zur Überprüfung der Wirksamkeit von Reinigern für die Aufbereitung von Instrumenten. Die Anforderungen, die an eine adäquate Prüfmethode gestellt werden, sind:
i) Auswahl einer schwierig zu entfernenden praxisrelevanten Testanschmutzung,
ii) Definierte Aufbringung der Testanschmutzung auf eine relevante Oberfläche,
iii) Quantitative Elution von Restanschmutzungen sowie
iv) Festlegung eines repräsentativen Analyten (Leitsubstanz) und adäquater Methoden zur Quantifizierung des Analyten.
Die 2011 gegründete Arbeitsgruppe Reinigungsmitteltestung (AG RMT) der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) erarbeitete und etablierte eine neue Prüfmethode zur vergleichenden Bewertung von Reinigern für die Instrumentenaufbereitung.
Im Folgenden wird eine auf einem Fibrinprüfkörper (F-PCD) basierende Methode vorgestellt, die es erlaubt, anhand der hochmolekularen und wasserunlöslichen Testanschmutzung Fibrin die Wirksamkeit verschiedener Reiniger in einem Tauchmodell (keine Mechanik) vergleichend zu untersuchen und verschiedene Instrumentenreiniger hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu unterscheiden. Die Besonderheit der Methode beruht auf dem Einsatz von wasserunlöslichem Fibrin als praxisrelevanter Testanschmutzung. Fibrin gilt als kritische, am schwierigsten zu entfernende Proteinanschmutzungskomponente chirurgischer Instrumente und konnte bislang mittels etablierter Elutions- und Proteinquantifizierungsmethoden nicht erfasst und bewertet werden. Durch die Entwicklung einer neuen Elutionsmethode kann die wasserunlösliche Fibrinanschmutzung der Prüfkörper in eine solubilisierte Form überführt und mittels etablierter Proteinquantifizierungsmethoden (OPA-, BCA-Methode) erfasst werden. Durch mehrere Ringversuche mit bis zu sechs beteiligten Laboren wurde die Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse der neu entwickelten Methode überprüft und bestätigt. Die Arbeiten der AG RMT führten sowohl zur Entwicklung einer neuen Prüfmethode als auch zu einem umfangreich erweiterten Verständnis der vollumfänglichen Erfassung von Restproteingehalten auf aufbereiteten Medizinprodukten.